Eurospy

Agent 3S3 pokert mit Moskau

OT: Agente 3S3: Massacro al Sole

I 1966

R: Sergio Sollima (als Simon Sterling)

D: Giorgio Ardisson, Frank Wolff, Eduardo Fajardo, Fernando Sancho, Michel Lemoine, Sal Borgese, Nello Pazzafini, Evi Marandi, Claudio Ruffini, Romano Puppo

M: Piero Umiliani

Agent 3S3 (Giorgio Ardisson) bekommt den Auftrag auf der karibischen Insel San Felipe den „Professor“ Karleston (Eduardo Fajardo) ausfindig zu machen und ihn nach Amerika zu bringen. Dieser hat ein hoch giftiges Gas entwickelt an den die Geheimdienste interessiert sind. Dumm nur das der Professor auf San Felipe für den dortigen Diktator General Siqueiros (Fernando Sancho) tätig ist. 

Nachdem 3S3 seinen Kontaktmann Agent 3S4 nicht auffindet versucht  er mit dem Informanten Mendoza (Frank Wolff) den Professor zu entführen. Doch dagegen hat der General sowie sein „Innenminister“, der sadistische Radek (Michel Lemoine), etwas, sind sie doch schon längst dahinter gekommen das Walter Ross Agent 3S3 ist. Und der Informant Mendoza ist auch nicht der für den er sich ausgibt sondern ein russischer Spion der auch an dem Giftgas interessiert ist. Es wird ungemütlich auf San Felipe….

Der zweite Agent 3S3 von dieser Reihe, die eigentlich mit diesem Beitrag auch schon wieder in Italien vorbei ist (außer in Deutschland, da wurde noch ein anderer (extrem guter) italienischer Eurospy Beitrag wegen dem Hauptdarsteller Ardisson dazugedichtet). 

Sollima gibt hier bedeutend mehr Gas als beim ersten „Agent 3S3 kennt kein Erbarmen“ Einsatz. Die Story ist ziemlich James Bondig (Insel, größenwahnsinniger General, russische Agenten, Giftgas Formel etc), die Besetzung sehr stark und bis in die hintersten Reihen gut besetzt. 

Michel Lemoine als Radek natürlich hervorragend, auch der General mit Sancho bestens besetzt. Frank Wolff überzeugt als russischer Spion genauso wie Fajardo als Professor. Pazzafini und Puppo als Security/Schläger immer gut. 

Der Frauenanteil ist zwar bedeutend kleiner aber hier überzeugt mich die Spanierin Luz Marquez als kampferprobte Amazone. 

Die deutsche Kinosynchro ist sehr gut und Claus Biederstaedt als Ardisson natürlich perfekt. Die Bondlastigen Machismen gut gesetzt – „Ich komm mir vor wie im Zoo, darf ich den Hübschen ein paar Nüsse geben?“ 

Der Film war bei uns leider um fast 25 gekürzt. Die französische Langfassung mit ca. 118 min. hat einen völligen anderen Beginn und einige Szenen sind einfach länger ausgespielt. Reicht als 92 min. aber völlig behaupte ich mal und wurde damals wahrscheinlich an die übliche Kinolänge angepasst. Die Franzacken Version ist recht blass und ein wenig unscharf/schwammig. 

Schön wäre natürlich eine restaurierte Fassung mit richtig gutem Bild dann würde der Film noch besser kommen. Wie sagt Biederstaedt so schön: „Ich war als Kavalier gedacht!“

Ich auch! 8 Kavaliere dafür in der Welt der italienischen Spione!

OPERATION TAIFUN

OT: Con la Muerte a la espalda

E/D/I/F 1967

R: Alfonso Balcazar

D: George Martin, KlausJürgen Wussow, Vivi Bach, Rosalba Neri, Daniele Vargas, Michel Montfort

M: Claude Bolling

Professor Rowland samt Asisstentin Monica (Vivi Bach) werden auf einen Empfang nach Hamburg eingeladen. Dort soll eine neue Droge diversen Agenten präsentiert werden. Doch auch das Gangstersyndicat Electra ist hinter der Droge her und ermordet den Professor auf dem Treffen. Monica kann gerade noch den Koffer mit den Unterlagen an sich bringen da wird sie auch schon von den Verbrechern bedrängt. Der Juwelendieb Gary (George Martin), der gerade einen Raub auf diesem Empfang begang, beschützt Monica und die beiden begeben sich auf die Flucht. 

Nachdem ihre Flucht gelang trennen sich die beiden und Monica begibt sich samt Koffer zur amerikanischen Botschaft. Doch in dem Koffer sind keine Formeln mehr – Gary hat sie an sich gebracht und versucht nun von der Verbrecherbande Electra Geld dafür zu bekommen. 

Flotter und unterhaltsamer Agentenfilm mit einem gut aufgelegten George Martin und einer stark besetzten Verbrecher Organisation mit Daniele Vargas, Klausjürgen Wussow und der lasziven und wunderschönen Rosalba Neri. Neben Rosalba hat mir auch Wussow sehr gut gefallen der hier einen brutalen Verbrecher mimt (und sich in der deutschen Synchro auch selbst spricht). Hamburg wird gut in Szene gesetzt und insgesamt ist das ein sehr feiner Beitrag im Eurospy Genre. Interessant auch das der Film in 70mm und in 3D hergestellt wurde (und ich hätte sooooo gern Rosalba in 3D gesehen!).

„Scheint das sich endlich wieder mal was tut in Hamburg“. 

7 Agentenkoffer dafür.

Agenten Poker

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OT: Il Gioco delle Spie

I/F 1966

R: Paolo Bianchini

D: Roger Hanin, Rory Calhoun, Evi Merandi, Raf Baldassarre, Mario Cecchi

M: Roberto Pregadio & Walter Rizzati

Verschiedene Agenten im Dienste der Russen sind auf der Jagd nach Dokumenten in Istanbul. Das russische Trio um Sadov (Roger Hanin), Alex (Rory Calhoun) und Sonja (Evi Merandi) beschafft General Fiodorenko (Jean Gaven) einen Koffer der sich aber als Bombe herausstellt. Da alle zum Glück der Falle entgehen sendet Fiodorenko die drei nach Bagdad um die Dokumente doch noch zu beschaffen. Nachdem ihnen dies gelingt realisiert Fiodorenko das einer seiner zahlreichen Agenten ein Verräter sein muss. Als alle auf einer Insel zusammenkommen, die der Russen als Spionagezentrum dient, realisiert der für die Amerikaner tätige Spion das es Zeit für einen Abgang wird…..

Bei diesem Eurospy Beitrag handelt es sich um den allerersten Film von Paolo Bianchini und es ist ein Werk welches sehr ernst ohne dem üblichen Eurospy Glamour seine Geschichte erzählt. Es zeigt eher den Agentenkampf der West und Ost Mächte auf orientalischen Terrain, in diesem Falle Istanbul bzw. Bagdad. Handwerklich recht versiert gemacht braucht man aber seine Zeit um in die Geschichte reinzukommen. Das braucht dann schon mal gut 50 Minuten aber dann wird die Sache recht spannend.  Dem Film fehlt irgendwie der strahlende Held und die agierenden Agenten sind regelrecht Gehirngewaschen. Es muss aber auch nicht immer James Bond sein. 

Ein interessanter Agentenbeitrag, sehr anders als das Gros aus Italien, eine Geschichte erzählt aus Sicht der russischen Seite, eigenwilliger Film, 6/10 Kofferbomben dafür.

Im Nest der gelben Viper

OT: FBI – Operazione vipera Gialla

I/D 1966

R: Alfredo Medori, Wolfgang Schleif

D: Hellmut Lange, Massimo Serato, Peer Schmidt, Sam Garter, Michael Kirner,

M: Francesco de Masi

Die Organisation Gelbe Viper treibt ihr Unwesen in Kapstadt. Verräter werden eliminiert, einer konnte davor aber einen Brief hinterlassen nach dem die Bande auf der Suche ist würde dieser doch die Identiät der Mitglieder preisgeben. Doch selbst ihre Mitglieder kennen den eigentlichen „Chef“ nicht meldet der sich nur über Funk und Übertragung bzw. über Vertreter. Die Mitglieder der Bande werden auch nur mit Kennzahlen wie X1 und X3 oder auch X50 benannt. X50, X51 und X 52 sind übrigens Neuanwerter der Mitgliedschaft der Bande. Bei X50 handelt es sich über einen Mann des FBI, van Dongen (Hellmut Lange) der in die Bande eingeschleust werden soll. Als ihm dies gelingt spitzen sich die Dinge zu….

Ordentlicher Film der aber eigentlich fast mehr ein Wallace Abenteuerfilm ist (der Polizeichef heißt Sanders, Südafrika als Handlungsort, Ablauf der Geschehnisse) als Eurospy. Hab mir das länger überlegt wohin ich den packen soll gibts doch auch gleich 2 Regisseure, eben einen deutschen und einen Italiener. Stimmiger Soundtrack ist auch von italienischer Machart (Francesco de Masi) und Massimo Serato wie immer eine Bank als einer der Schurken (er spielt X1). Aber sonst ist da fast nur mehr deutsches zu sehen, ok der Cutter war auch Italiener. Aber weil vor allem auch die Story relativ „deutsch“ rüberkommt und eben wie schon erwähnt eher an Wallace als an einen Italobond erinnert ist er nun hier gelandet (kann aber auch gern zum Eurospy verschoben werden). Das deutsche bedeutet leider auch „bieder“ bei mir, das soll nicht abwertend gemeint sein aber wäre es ein Eurospy sollte er mehr Action und vor allem irgendeinen Größenwahn inne haben. So ist es leider nur eine relativ simple Verbrecherbande und Geschichte mit exotischer Kulisse.

Generelle Bewertung, nun, guter Durchschnitt, nicht mehr und nicht weniger, also quasi X5 von X10.

OSS 117 – Teufelstanz in Tokyo

aka

Im Visier des Todes

OT: OSS 117 a Tokio si muore, A tout coeur a Tokyo pour OSS

F/I 1966

R: Michel Boisrond

D: Frederick Stafford, Marina Vlady, Colin Drake, Jitsuko Joshimura

M: Michel Magne

Der zweite Einsatz von Frederick Stafford als OSS 117 in seinem zugleich auch erst zweiten Film bringt ihn im Auftrag der amerikanischen Regierung nach Japan. Ein US Militärstützpunkt im Pazifik wurde mit einem für den Radar nicht sichtbaren Flugkörpern zerstört. Eine Angestellte der US Botschaft in Japan, Eva Wilson (Marina Vlady), wird erpresst. Agent OSS 117 gibt sich nun als ihr Ehemann aus um die Erpresser auszuforschen, zudem wird auch vermutet das diese auch mit den Anschlag zu tun haben könnten.

Ein früher Eurospy Beitrag der recht langsam inszeniert daher kommt und dessen Drehbuch von keinem geringeren als Terence Young stammt. Erst nach gut 45 Minuten nimmt der Film ein wenig Fahrt auf mit einem sehenswert inszenierten Kampf zwischen OS 117 und einem riesigen Sumo Ringer – hätte auch in einen Bond gepasst. Als dann der eigentliche Ehemann, der getrennt von seiner Frau lebt, in Tokyo auftaucht werden Dinge klarer für unseren Agenten. Es geht um eine Dechiffriermaschine mit der Eva in der Botschaft zu tun hat.

Irgendwie erinnert das alles an „Man lebt nur zweimal“ der ebenso von Terence Young stammt, und auch in Japan spielt, aber erst im Jahr danach in der James Bond Reihe realisiert wurde. Ok, hierbei handelt es sich um die „extra light“ Version davon. Zu lahm, zu langsam, mit einfach zu wenig Aktion und Pepp. Der (damalige) Exotenbonus in Form von den japanischen Locations wird auch zu wenig genützt. Schade, wird Agent OS 117 doch gut mit Frederick Stafford verkörpert, ein Feschak, äußerst slick und charmant auftretend. Positiv zu vermerken sind die Zweikämpfe die äußerst trocken und hart inszeniert wurden. Aber irgendwie ist das leider zu wenig und ich kann diesen Agenten Beitrag nur im unteren Drittel auf der nach oben nicht offenen Eurospy Skala platzieren.

Agent 3S3 setzt alles auf eine Karte

OT: Omicidio per Appuntamento

I 1967

R: Mino Guerrini

D: Giorgio Ardisson, Günther Stoll, Hans von Borsody, Mario Brega, Luciano Rossi

Walter (Giorgio Ardisson) macht auf der italienischen Küste Urlaub da trifft er auf seinen alten Freund und Chemiker Dempsey (Hans von Borsody). Der lädt ihn auf seine kommende Hochzeit in Rom ein doch zu der kommt es nicht verschwindet er doch spurlos. Walter, selbst amerikanischer Agent, macht sich auf die Suche nach ihm da findet ein erster Mordversuch an ihm statt. Er trifft mit Kommissar Silvio (Günther Stoll) zusammen und gemeinsam versuchen sie Dempsey ausfindig zu machen. Es geht um eine Formel und weitere Mordanschläge säumen ihren Weg auf ihrer Suche….

Zuerst einmal, dieser Film ist natürlich nur im deutschsprachigen Raum ein Agent 3S3, es gibt nur 2 Filme mit dieser Figur, beide von Sergio Sollima. So wie wie bei der Django „Serie“ wurde dieser einfach dazu gemacht da Giorgio Ardisson die Hauptrolle innehatte und der Film in einem ähnlichen Metier spielt.

„Omicido per appuntamento“ ist ein großartiger Film von Mino Guerrini den man zwar zum Eurospy Genre zählen kann der aber dann doch völlig eigenständig seine Geschichte erzählt. Getragen wird der Film von Ardisson & Stoll die wider Willen immer mehr im Verlauf des Films zum Team werden. Herausragend ist hier die Kameraführung, Franco delli Colli gibt hier wirklich alles, da wird die Kamera zu einem Akteur, sie folgt den Darstellern, dreht sich, läuft, hetzt regelrecht um sie herum, zoomt, wunderschöne Einstellungen wechseln sich mit bizarren Ideen das es nur so eine Freude ist! Der Film bekommt sogar noch gialloeske Züge und der Übeltäter bleibt bis zum Schluss im Hintergrund.

Das Drehbuch stammt von Fernando di Leo und der stimmige Score von Ivan Vandor. Die MDR Austrahlung vor mehr als 10 Jahren hatte scope und sehr gute Qualität aber leider fehlt der deutschen Fassung eine gut viertel Stunde, sehr schade.

Das Jahr darauf machte Mino Guerrini sein absolutes Meisterwerk Gangster sterben zweimal aber man tut nicht falsch daran sich diesem feinen Werk zu widmen. Wirklich großes Kino!

Agent 3S3 kennt kein Erbarmen

OT: Agente 3S3 – Passaporto per l´ Inferno

I/F/E 1965

R: Sergio Sollima (als Simon Sterling)

D: Giorgio Ardisson, Georges Rivière, Barbara Simon, Fernando Sancho, Sal Borghese

M: Piero Umiliani

Agent 3S3 (Giorgio Ardisson) bekommt einen Spezialauftrag der in nach Wien führt. Er soll Jasmin von Wittstein (Barbara Simon) näher kennenlernen um dadurch an ihren Vater rankommen. Ihr Vater, Mr. A genannt, leitet eine Verbrecherorganisation und geht, um seine geheime Identität zu bewahren, soweit das er sogar seine Tochter opfern würde.  Nach den ersten Annäherungsversuchen von Agent 3S3 finden schon Anschläge an ihn statt, alles Zeichen das er schon enttarnt wurde. Jasmin hat von den Aktivitäten ihres Vaters keine Ahnung und wird von ihren Onkel noch dazu in die Irre geführt. Doch  Agent 3 der Sonderabteilung 3 – soviel zu Agent 3S3 – mit der Sonderberechtigung zu töten findet auf seine Art einen Weg Mr. A, und auch Mr. B, zur Strecke zu bringen….

Der erste Auftritt von Agent 3S3 ist ein netter, nostalgischer aber auch leicht angestaubter Eurospy Beitrag von niemand geringeren als Sergio Sollima.  Obwohl prinzipiell recht stimmig sind die Abläufe, Schlägereien, Verfolgungsjagden etc. insgesamt äusserst zahm und unspektakulär angelegt. Gedreht an internationalen Locations (Wien, Libanon) und formal gut gemacht fehlt dann leider doch das gewisse Etwas und die Spritzigkeit anderer Vertreter seiner Zunft. Somit gibt’s von mir durchschnittliche 5 von auf der nach oben nicht offenen Eurospy Skala von 10 Mikrofilmen.

Tiffany Memorandum

aka

Komm Gorilla, schlag zu!

OT: Tiffany Memorandum

I/F 1967

R: Sergio Grieco (als Terence Hathaway)

D: Ken Clark, Irina Demick, Loredana Nusciak, Angelo infanti, Carlo Hinterman

M: Riz Ortolani

Der Journalist Dick Hallan (Ken Clark) schlittert durch Zufall von einem ominösen Vorfall in den nächsten und findet sich in einer Agentenverschwörung wieder die in über Paris nach Berlin führt.

Okay, das war jetzt eine ziemlich marginale Inhaltsangabe aber ehrlich in diesem Eurospyer geht’s so rund mit vielerlei Vorkomnissen, Personen und Twists das es echt schwierig ist mitzuhalten. Verwirrende oder unlogische Plots haben ja die meisten aber im Tiffany Memorandum geht’s wirklich rund. Kann man als Manko sehen tu ich aber nicht – der Film ist pure Unterhaltung (wenn man mit diesem Genre kann)! Es ist wirklich dauernd was los, Ken Clark sieht blendend wie immer aus und die beiden Damen Nusciak und Demick sehen das ähnlich. Grossartig sind auch die vielen tollen Kameraeinstellungen und Spielereien für die kein geringerer  als Stelvio Massi verantwortlich ist. Vor allem die Vorgänge in Berlin sind toll eingefangen. Absolute Krönung widerfährt dem Film durch seinen jazzig swingenden Score von Riz Ortolani – ich summe und blase am Tag danach noch die Melodie vor mich hin.

8 von 10 Schatten für diesen feinen Film!

 Super Agent 999 Frank Collins – Todesspur

aka

Frank Collins 999 – mit Chloroform geht’s besser

OT: Entre las redes, Coplan Campus de piel

I/F/E 1967

R: Riccardo Freda

D: Lang Jeffries, Robert Party, Ida Galli, Guido Lollobrigida

M: Jacques Lacome

Nach dem Tod einer Agentin wird Frank Collins (Lang Jeffries) darauf angesetzt den Fall zu übernehmen. Es geht um gefälschte Rembrandt Bilder und die Spur führt nach Mexiko. Dort angekommen ist Collins sofort miIttendrin im Geschehen. Er beschützt Francine (Silvia Solar) deren Mann bei einem Attentat ums Leben kam. Der als Geologe tätige hatte bei einem Rundflug eine Hacienda in der Nähe von einem Atztekentempel fotografiert. Darauf begibt er sich zu eben dieser und gibt sich als Geologe aus. Don Felipe dort ist noch von der alten Schule, ungehorsame Bedienstete werden da schon mal an den  Jeep gebunden und durch den Hof geschliffen. Collins wahre Identität wird aber schnell aufgedeckt und schon steht sein Sarg bereit, mexikanische Maßarbeit (so wird ihm das mitgeteilt)…..

Eine weitere Coplan Verflmung diesmal mit dem langen Jeffries in der Hauptrolle. Dieser ist in unserer Fassung zu Frank Collins geworden und investigiert trocken und gut. Der deutsche Synchro ist ernst und der Film hat einen schönen Look. Riccardo Freda war ein absolut feiner Handwerker und bei ihm stören auch die Modellauto Unfälle und Explosionen keineswegs (legendär der Auto/Zugunfall beim seinem Edgar Wallace Beitrag „Das Gesicht im Dunkeln“). Doch eigentlich ist der Stab fast nur französisch besetzt und 2nd unit Regisseur ist kein geringerer als Yves Boisset. Anscheinend war Freda für die italienische Version zuständig. Von welcher nun die deutsche Version stammt entzieht sich meiner Kenntnis aber das ist ja auch egal.

Gut unterhaltender Durchschnitts Eurospy mit Mikrofilmen in Stöckelschuhabsätzen und herunterkommenden Raumdecken. Wer auf diese Art Filme steht kommt bei Collins/Coplan nicht vorbei.

6 von 10 Gehstöcken die Feuer spucken! (hätt ich auch gern)

Thunder Mission

(aka Warteliste zur Hölle)

OT: Anonima de asesinos (Spanien), Jerry Land cacciatore di spie (Italien)

E/I/D 1967

R: Juan de Orduna

D: Wayde Preston, Gianni Rizzo, Pamela Tudor, Reinhard Kolldehoff, Franco Fantasia, Helga Sommerfeld

M: Piero Umiliani

Nach zwei Morden in New York und Rom wird CIA Agent Jerry Land (Wayde Preston) auf den Fall angesetzt und kommt schnell dahinter das es um eine Formel für einen Ionenmotor geht. Nach einiger investigativer Arbeit in Rom führt die Spur nach Beirut wo es zu einer Überraschung kommt….

Eurospy war ein kurzlebiges, vom James Bond Erfolg beeinflusstes Genre welches vorrangig in Italien und meist in Koproduktionen mit vor allem Spanien aber auch Frankreich und wie in diesem Fall Deutschland gemacht wurde. Meist bestückt mit einem charismatischen Agenten haben wir hier Wayde Preston´s einzigen Ausflug ins Eurospy Genre. Bekannt und aktiv war der gute Wayde ja sonst ausschließlich im Italo Western und sein Eurospy Beitrag gefällt mir richtig gut! Von deutscher Seite kam von Produzent Ernst Ritter von Theumer der hervorragende Reinhard Kolldehoff, Helga Sommerfeld sowie Kai Fischer, die Spanier stellten neben Regisseur Orduna Antonio Duran, Sergio Mendizabal oder auch den mexikanisch stämmigen Noe Murayama (spielt Mr. Wong), und die Italiener Franco Fantasia, Gianni Rizzo, Pietro Ceccarelli sowie Kameramann Aldo Ricci und Cutter Eugenio Alabiso. Absolut erwähnenswert natürlich auch der Soundtrack von Piero Umiliani. Wie man sieht eine schöne und internationale Besetzung in diesem soliden, teils recht harten Agentenfilm mit guter, markiger deutschen Synchro.

Digital gibt’s leider nichts aber eine relativ seltene VHS unter dem Namen Thunder Mission.

Von mir gibt’s 7 von 10 Gebissen mit Mikrofilmkamera drin!

Mike Morris jagt Agenten in die Hölle

OT: Il Raggio infernale

I/E 1967

R: Gianfranco Baldanello (als Frank G. Carroll)

D: Gordon Scott, Nello Pazzafini (als Ted Carter), Delphy Maureen, Silvio Solar, Massimo Righi (als Max Dean)

M: Gianni Ferrio

Eine handvoll Agenten überfallen einen Konvoi und verschaffen sich so Zugang zu einer Demonstration einer Strahlenkanone von Professor Macom (Tullio Altamura) in seinem unterirdischen Labor. Nach der Demonstration werden die Zuhörer eingenebelt und Strahlenkanone samt Professor entführt. Kopf der Bande ist Frank (Nello Pazzafini, endlich einmal in einer Co-Hauptrolle mit Brille und ohne Schnauz) und der ist nicht zimperlich, erschießt er auch mal Kollegen die wo eingeklemmt sind. Nach der gelungenen Entführung mit Auto, Hubschrauber, U-Boot kommt nun endlich James Bond ins Spiel, also Mike Morris, dargestellt von „Tarzan“ Gordon Scott! Der ist natürlich ein ähnlich gearteter Womanizer wie unser James, das musste damals so sein. Auch hat er sein Können aus dem Dschungel mitgebracht und schwingt auf Seilen, schwimmt und kämpft wie damals. Er sucht nun „Narbengesicht“ (Carlos Hurtado) in Rom bekommt aber heraus das der schon das Weite gesucht hat und sich in Barcelona aufhält. Dort soll der entführte Professor für Nello´s Bande arbeiten. Doch Mike Morris jagt Agenten in die Hölle……

Feiner, kleiner Eurospy der nie langweilt und mit einem schönen Score von Gianni Ferrio unterhalten kann. Gordon Scott macht seinen Bond gut und hat auch eine coole Synchro wird er doch von Gert Guenther Hoffmann gesprochen. Das ist die frühe Stimme von Sean Connery also perfekt für Mike Morris! So geht’s flott dahin in dem stark spanisch besetzten Film und kann mit all seinen kleinen Gimmicks, den Miniatureinsätzen sowie Nello in der Bösewicht Rolle bei Laune halten.  Charmante, solide aber auch günstige italienisch/spanische Agentenunterhaltung. Wer mit solchen Filmen kann der wird mit Mike Morris seine volle Freude haben!

Keine digitale Auswertung, der geneigte Agent muss auf eine der Videoveröffentlichungen zugreifen.

ASSASSINATION

Italien 1967

R: Emilio Miraglia

D: Herny Silva, Fred Beir, Ida Galli

Drehbuch:  Luciano Ercoli u.a.

Produzent: F.T. Gay

Musik: Robbi Poitevin

Endlich konnte ich auf diesen Film zugreifen, entdeckte ich doch eine tolle italienische Veröffentlichung mit englischen Ton und noch dazu zu einem sehr günstigen Preis. Warum dieser Film nie synchronisiert wurde und nicht bei uns im Kino lief ist mir schleierhaft handelt es sich bei ASSASSINATION um sehr sehr gutes Agentenkino der 60er. Mit sehr gutem Agentenkino untertreibe ich sogar, die Geschichte ist raffiniert eingefädelt und wird auch genial erzählt, um ein vielfaches anspruchsvoller als viele italienische oder auch englische Kollegen aus dieser produktiven Zeit. Veredelt wird dieser interessante Film von einem hervorragenden & sehr unterstützenden Score von Robbi Poitevin. Doch kommen wir zur Handlung:

John Chandler (Henry Silva) sitzt im Knast und soll am elektrischen Stuhl exekutiert werden. Das wird er auch offiziell doch inoffiziell stirbt er nicht sondern nimmt die Rolle seines erfundenen Bruders Philip Chandler an. Dies alles für die CIA für die er als Auftragskiller arbeiten soll. Nach den ersten Auftritten in New York City als eben sein unbekannter Bruder wird er nach Hamburg gesandt und dort nehmen die Dinge ihren Lauf….

Ich hab mich vollkommen unbedarft auf diesen Film eingelassen und bin sehr begeistert. Habe mir eher eine klassische Gangstergeschichte oder einen Heist artigen Film erwartet aber nein, Miraglia hat hier eine ausgeklügelte und raffinierte Agentengeschichte inszeniert mit vielen unerwarteten Plot twists, wunderschön gefilmt mit unzähligen ausgefallenen Einfällen. Die Geschichte verwirrt immer wieder und macht neugierig auf die Auflösung. Henry Silva regiert diesen Film regelrecht uneingeschränkt und bestätigt was für ein grossartiger Schauspieler er doch eigentlich war. Gekrönt wird diese unentdeckte Perle von einem grandiosen Soundtrack von Robbi Poitevin. Robbi hat hier wirklich für jeden Geschichtsstrang die passende Musik, von gitarrenlastigen Garagensongs zu bläserdominierten Eurospyhymnen, von atmosphärischen Gruselsongs zu 60’s Beat, da ist wirklich alles bei und unterstützt das Geschehen kongenial. Glücklicherweise kann ich diese musikalische Offenbarung nun  immer wieder mit der CD der GDM Clubserie geniessen die vor kurzem als Erstveröffentlichung erschien.

Die DVD die ich zur Sichtung hatte ist von RHV kommt mit einem beeindruckend gestochen scharfen Bild und in imposanten Cinemascope.

Grossartiges Eurospy Cinema mit einem genialen Henry Silva in der Haupt(doppel)rolle inklusive schönen Hamburg Drehorten und einem imposanten Score!

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